Bürgermeisterwahl 2024: Fragen der Königsteiner Woche an Nadja Majchrzak

Wie sieht die Zukunft des Kurbads aus?

Ich würde das Kurbad gerne erhalten, betrachte jedoch die hohen Sanierungs- und Folgekosten als deutliche Belastung für den städtischen Haushalt. Bei diesem größten Sanierungsfall und Investitionsprojekt unserer Stadt plädiere ich weiterhin für die Einbeziehung der Bürger, denn die schwierige Entscheidung, sanieren oder nicht, mit all ihren Konsequenzen, sollten nicht die Politiker allein treffen. Dafür braucht es Transparenz bei Planungen und Zahlen. Diese liegen nun vor und sind wie bei anderen Projekten richtungsweisend. Ich möchte die Zahlen im Rahmen einer Bürgerversammlung öffentlich machen und zur Diskussion stellen. Dann sollten, möglichst parallel zu einer Wahl, die Bürgerinnen und Bürger zur Zukunft des Kurbads befragt werden.

Warum kandidieren Sie für das Bürgermeisteramt? In Ihrem Fall zum zweiten Mal.

Meine Motivation ist dieselbe wie vor sechs Jahren. Die Erfahrung aus mittlerweile 18 Jahren kommunalpolitischer Arbeit als Stadtverordnete sowie aus den verschiedenen Ausschüssen und Gremien gepaart mit dem Engagement in vielen Vereinen und Einrichtungen haben mich motiviert, erneut für das Bürgermeisteramt anzutreten. Dazu kommt der Wille, die Zukunft Königsteins transparent und gemeinsam mit den Bürgern zu gestalten. Königstein ist seit gut 25 Jahren mein Zuhause und daher möchte ich jetzt! als Bürgermeisterin Königstein noch lebenswerter machen. Königstein braucht einen politischen Wechsel, um alte Strukturen aufzubrechen und Neues zuzulassen. Die Kernstadt und die schönen Stadtteile bieten viel. Mein Motto: Gutes bewahren und pflegen und dabei Neues mit Blick auf eine gesamtstädtische Entwicklung zulassen.

Wo soll künftig Ihr persönlicher Schwerpunkt legen?

Als Bürgermeisterin vertrete ich die Bürgerinnen und Bürger und bin gleichzeitig ausführendes Organ. Daher ist es mein Ziel, organisatorische Abläufe in der Verwaltung und die Zusammenarbeit der Fraktionen im Interesse der Bürger zu optimieren. Bei wichtigen Projekten in der Kernstadt und den Stadtteilen müssen die betroffenen Menschen aktiv mit eingebunden werden. Das führt zu einer breiteren Akzeptanz und erleichtert Entscheidungsprozesse, was wiederum zu einer schnelleren Umsetzung der Ziele führt.

Haben Sie eine Vision für die Stadt?

Aufgrund der schönen Natur, der Sehenswürdigkeiten und der vielen Angebote hat Königstein mit seinen Stadtteilen eine hohe Lebensqualität. Dieses Potenzial möchte ich nutzen und dabei Königsteins Charakter bewahren. Die Kunst ist es, die Balance zwischen Lebensqualität und einer gesamtstädtischen Entwicklung zu erreichen. Dabei muss die Wirtschaftlichkeit nachhaltig verbessert werden. Für ein maßvolles, im Interesse der Bürger und der Umwelt gestaltetes Königstein sind Pläne und Konzepte nötig, die nach Beschlussfassung auch konsequent umgesetzt werden. Hier werde ich als erstes ansetzen. (595)

Wie wollen Sie die Innenstadtgestaltung forcieren?

Bei der Entwicklung der Innenstadt müssen Topographie, Demographie, Verkehr, Umwelt, Wohnen und Gewerbe Berücksichtigung finden, um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu verbessern. Dabei ist es zwingend notwendig, die Stadtteile Falkenstein, Mammolshain und Schneidhain miteinzubinden, damit die Innenstadt für alle gut erreichbar und damit attraktiver wird. Seit Jahrzehnten wird nach einem großen Wurf gesucht. Ohne Erfolg. Ich möchte mit gezielten, aber spür- und sichtbaren Schritten beginnen, den Aufenthalt im Stadtzentrum attraktiver zu machen. Die Umgestaltung der Konrad-Adenauer-Anlage und die Neuregelung des Busverkehrs sollen in Etappen erfolgen. Dabei ist mein erstes Ziel, für Königstein und seine Stadtteile einen Stadtbusringverkehr anzubieten.

(Veröffentlicht am 30.11.2023 in der Königsteiner Woche)